Die ultimative Innenausbau-Planung

1. Erstellt eure Top 5 Liste:

      Bei der Planung der Inneneinrichtung ist es entscheidend, eure persönlichen Prioritäten im Blick zu behalten. Besonders, wenn ihr zu zweit plant, ist es ratsam, zunächst eine Liste mit den fünf Dingen zu erstellen, die euch beim Campen am wichtigsten sind. Diese Prioritäten können von Person zu Person stark variieren. Vielleicht steht für euch an erster Stelle ein 2 Meter langes Bett, weil ich sehr groß seid (so wie bei uns), oder es ist ein großer Kühlschrank, der unverzichtbar erscheint. Denkt dabei auch darüber nach, ob ihr häufig auf Campingplätzen übernachtet oder euch für das Freistehen entscheidet. Eine Dusche im Van könnte dann von größerer Bedeutung sein.

      Wenn ihr eure Prioritäten festgelegt habt, legt eure Listen übereinander und setzt euch zusammen, um zu besprechen, welche eurer Top-5-Prioritäten umgesetzt werden können. Es ist zwar großartig, wenn alle Wünsche erfüllt werden können, aber aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse wird das wahrscheinlich nicht immer der Fall sein.

      Hier sind einige Beispiele von Punkten, über die ihr diskutieren könntet:

      – Platz für einen E-Roller oder Klapprad

      – Bettgröße

      – Sitzfläche, unabhängig vom Bett oder als Bett umbaubar

      – Dusche im Van oder Außendusche

      Denkt daran, dass vermutlich Kompromisse notwendig sein werden, um euren individuellen Bedürfnissen und dem verfügbaren Platz gerecht zu werden. Am Ende zählt das Gesamterlebnis, also plant sorgfältig und passt eure Inneneinrichtung entsprechend an.

      2. Holt euch Inspiration

      Es ist von entscheidender Bedeutung, sich Inspiration von anderen Umbauern zu holen. Auf YouTube gibt es zahlreiche Videos, die ihr unter den Suchbegriffen „Van“ + „Roomtour“ finden könnt. Dort könnt ihr großartige Ideen sammeln und von Accounts wie travelventure, Viktoria Tschernenko, Dennis Koburger (das waren unsere Favoriten) ein Gefühl für die Möglichkeiten bekommen.

      Weitere Möglichkeiten:
      Caranvan Messen
      Campervan Treffen
      Und natürlich die gängigen Social Media Plattformen eurer Wahl

      3. Detailplaung

      Zeichnen:
      Die Raumplanung für euren Camper-Umbau bietet verschiedene Herangehensweisen. Es hängt davon ab, ob ihr eure Planung digital oder auf herkömmliche Weise zeichnen möchtet. In unserem Fall entschieden wir uns für die digitale Variante und nutzten das kostenlose Programm „Tinkercad“. Allerdings kann es einige Zeit dauern, bis man sich mit dem Programm vertraut gemacht hat. Die Stunden, die wir in die Planung investierten, zahlten sich jedoch definitiv aus. Wir zeichneten den Van, zumindest die Bodenfläche, relativ maßstabsgetreu ein, sodass wir genau sehen konnten, wie viel Platz wir für bestimmte Elemente zur Verfügung hatten. Später führten wir sogar die Planung für Wasser, Klima und Technik in diesem Programm durch, was sich als äußerst hilfreich erwies, um zu visualisieren, weil man damit auch 3D also in die Höhe planen kann. Jedoch möchten wir betonen, dass der Einstieg in die digitale Planung anfangs zeitaufwändig sein kann. Alternativ könnt ihr eure Planung von Hand zeichnen oder maßstabsgetreue Einzelteile ausschneiden, um sie nach Bedarf zu verschieben und anzupassen, was möglicherweise einfacher zu handhaben ist.

      So sah die Planung bei uns aus:

      Raumplanung in Echtgröße:

      Eine weitere nützliche Empfehlung von uns ist, die groben Ideen der Raumplanung auch in Echtgröße zu visualisieren. In unserem Fall (da unser Fahrzeug ja ewig in Produktion war) haben wir im Wohnzimmer Schnüre auf den Boden gelegt, um die genaue Sitzposition, die Entfernung zur Küche und andere Details zu überprüfen. Wenn euer Fahrzeug bereits verfügbar ist, könnt ihr die Umrisse der geplanten Einrichtung mit Kreppband im Camper markieren. Dieser Schritt nimmt nur etwa 30 Minuten in Anspruch und lohnt sich unserer Meinung nach sehr. Bei uns war es besonders hilfreich, um die Position der Hängeschränke und die Platzierung der Fenster zu überdenken und anzupassen. Dies ermöglichte uns, jeden Zentimeter des verfügbaren Raums optimal zu nutzen und sicherzustellen, dass unsere Planung auch in der Praxis funktioniert. Platzhalter für Bilder mit Krepp band

      Weitere Entscheidungen, die jetzt anstehen:

        Nachdem ihr den Innenraum eures Campers geplant habt, gibt es noch einige wichtige Entscheidungen zu treffen, die euren Umbau maßgeblich beeinflussen werden. Es ist entscheidend, zu überlegen, was ihr selbst umsetzen möchtet und was ihr lieber Profis überlassen wollt.

        Eine Option, die ihr in Betracht ziehen könnt, ist die Zusammenarbeit mit einem Schreiner für den Möbelausbau. Dies war unsere Wahl und hat sich als äußerst lohnenswert erwiesen. Ein erfahrener Schreiner achtet auf Details, die euch vielleicht entgangen wären, wie die richtige Sitzhöhe oder die Rundung von Kanten, um Stöße zu vermeiden. Außerdem verleiht echtes Holz eurem Camper einen angenehmen Geruch und wirkt sich positiv auf das Raumklima aus.

        Überlegt auch, welche Themen-Bereiche ihr selbst umsetzen möchtet. Wir haben beispielsweise die Elektronik- und Wasserplanung größtenteils selbst übernommen, da es uns wichtig war, die Funktionsweise zu verstehen und eventuelle Probleme in Zukunft selbst beheben zu können.

        Die Entscheidung, ob ihr Fenster selbst einbaut oder eine Werkstatt damit beauftragt, kann ebenfalls eine große Rolle spielen. Wir hatten zunächst geplant, dies selbst zu tun, aber nachdem unser brandneues Fahrzeug vor uns stand, fühlten wir uns nicht sicher genug, um selbst ins Blech zu schneiden.

        Die Dämmung könnt ihr in der Regel selbst durchführen, auch wenn ihr keine ausgebildeten Handwerker seid. Hier könnt ihr auf Anleitungen zurückgreifen, die euch bei der Umsetzung unterstützen können.

        Schließlich stehen noch Entscheidungen über Sitzbezüge, Vorhänge, Decken, Fußbodenbeläge und ggf. Klima- oder Lüftungsanlagen an. Hier könnt ihr abwägen, ob ihr diese Arbeiten selbst erledigen könnt oder ob es sinnvoller ist, auf Fachleute zurückzugreifen.

        Letztendlich hängen diese Entscheidungen von euren Fähigkeiten, eurem Budget und euren persönlichen Vorlieben ab. Die Mischung aus Eigenleistung und professioneller Hilfe kann eine gute Lösung für euren Camper-Umbau sein.

        Checkliste für Entscheidungen zur Eigenleistung:

        – Möbelausbau

        – Elektronik

        – Wasser

        – Fenster

        – Dämmung

        – Sitzbezüge

        – Vorhänge

        – Decken

        – Fußbodenbeläge

        – Klima- oder Lüftungsanlagen